Wirtschaftsumfeld

20. Aug. 2002
Der US-Einzelhandel wächst,

und zwar gar nicht mal so knapp. Das at das US-Handelsministerium festgestellt, nach dessen Zahlen der Juli-Umsatz um 4,8% über dem Vorjahreswert gelegen hat. Gegenüber Juni betrug der Zuwachs 1,2%, also kein schlechter Auftrieb. Aber da muss gleich Wasser in den Wein, denn der Umsatzschub beruht großenteils immer noch auf den schier unwiderstehlichen Verlockungen der Autohändler, etwa mit dem Null-Prozent-Zins. Wird diese Waffe stumpf, weil nun wirklich der letzte Autokäufer seine Kiste hat (und die Autohändler der Kosten ihrer Lockvogelangebote überdrüssig werden), dürften diese Umsätze in der Handelsstatistik wieder fehlen. Dann siehts schon schlechter aus: Die Statistiker haben sich den Spaß gemacht und die Neuwagenkäufe heraus gerechnet, und schon stieg der Einzelhandelsumsatz von Juni auf Juli nur noch um 0,2%. Fazit: Auf einem Bein soll man nicht stehen, auch der US-Einzelhandelsumsatz nicht. ©LangendorfsDienst …

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16. Aug. 2002
Großhandelspreise entlang der Null-Linie

Das ruhige Preisklima spiegelt sich derzeit in den Preisen des deutschen Großhandels, auch wenn jetzt wieder ein leichter Aufwärtstrend unverkennbar ist, der sich auch in anderen Bereichen schon abzeichnet. Das Statistische Bundesamt hat für Juli im Jahresvergleich einen Rückgang der Großhandelspreise um 0,8% gemessen nach -1,5% im Monat zuvor. Die Mineralölerzeugnisse ziehen den Preisdurchschnitt inzwischen schon gar nicht mehr so sehr nach unten wie zuletzt, ohne sie hätte der Preisrückgang 0,5% betragen. Waren, die mit Buchproduktion und -vertrieb unmittelbar zu tun haben, zeigten im Juli keine auffällige Preisbewegung im Großhandel. Nebenbei: In Verbindung mit der schlechten Umsatzentwicklung im Großhandel (siehe Meldung vom 6.8.) ist diese Preisbewegung für die betroffenen Firmen überhaupt nicht witzig. ©LangendrfsDienst …

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15. Aug. 2002
Wachstum wird nicht schneller

Das DIW hat ermittelt, dass sich das deutsche BIP im 2.Quartal 2002 gegenüber dem Vorquartal um 0,2% gesteigert hat. Das wäre die gleiche Wachstumsrate wie im 1.Quartal, der Aufschwung zeigt also bisher nicht die erwartete Beschleunigungstendenz. Gegenüber dem Vorjahr stieg das BIP immerhin um 0,4%, dabei stand aber dieses Jahr ein Tag mehr im Kalender. Die offiziellen Zahlen zum Wirtschaftswachstum im Q2 will das Statistische Bundesamt am 22.August bekannt geben, aber schon jetzt darf man getrost davon ausgehen, dass das Wachstum vorerst schwächlich geblieben ist. Und auch bleiben wird, denn das DIW erwartet im 3.Quartal auch nur einen Anstieg um 0,5% gegen Vorquartal und um gut 1% gegen Vorjahr, und auch das nur, wenn sich der private Konsum endlich berappelt. Räusper: Gerade damit ist aber ausgerechnet in den heißesten Wahlkampfwochen wohl kaum zu rechnen, und auch die gegenwärtigen Hochwassernöte im Süden werden Kräfte anderweitig binden statt den Konsum zu beflügeln. Die Hoffnungen sollten sich deshalb schon mal gleich auf das 4.Quartal richten. Dann ist die Wahl durch und die Leute sind in der Vorweihnachtszeit vielleicht auch endlich wieder die langweilige Knauserei leid. ©LangendorfsDienst …

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15. Aug. 2002
Für die Tonträger kommt es ganz dicke,

denn sie werden anhaltend von zwei Seiten zugleich in die Zange genommen. Zu der generellen Konsumflaute, die wir alle spüren, kommt dort das wohl kaum eindämmbare Raubkopierunwesen noch hinzu. Im ersten Halbjahr ist jedenfalls der Absatz an Tonträgern, vor allem CD, um 10% zurück gegangen, berichten die Phono-Verbände. ©LangendorfsDienst …

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14. Aug. 2002
Juli-Inflation 1,0%

Damit bestätigt das Statistische Bundesamt seine Vorausschätzung. Überdurchschnittlich verteuert haben sich Dienstleistungen, insbesondere Pauschalreisen, Hotel / Gaststätte und Frisuren. Energiebezogene Preise sind im Jahresvergleich bisher noch niedriger, ziehen aber im Monatsvergleich wieder an. Auch Nahrungsmittel drücken noch die Preisstatistik, waren sie doch vor einem Jahr (wer erinnert sich noch an die Maul- und Klauenseuche?) abnorm teuer. Kann wieder kommen, siehe eine Meldung weiter oben. Informationsverarbeitungsgeräte, wie das Statistische Bundesamt das nennt, wurden gegen Vorjahr 19,9% billiger. Die Entwicklung der Bücherpreise folgt. ©LangendorfsDienst …

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14. Aug. 2002
Werbeflaute hält an

Auch im Juli sind die Werbeumsätze in Deutschland weiter gesunken. Nielsen Media Research ermittelte einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 5,8%. In den ersten sieben Monaten betrug der Rückgang auch schon 6,1%, beides jedenfalls schlimmer als im Buchhandel (-2,7%). Werbetreibende aus dem Bereich Finanzanlagen spendierten 52% weniger für die Werbung, Spezialversender (-28%) und Telekommunikation (-21%) kürzten ebenfalls stark. Kunst und Kultur warben mit einem Plus von 21% gegen den Trend stärker. Von den Medien hatte das fernsehen den stärksten Einbruch mit -7%. ©LangendorfsDienst …

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14. Aug. 2002
Steigendes Hochwasser, steigende Preise

Das Unwetter im Süden und Südosten dürfte sich nachteilig nicht nur auf die Habe der Betroffenen, sondern auf die Preisentwicklung in ganz Deutschland auswirken. Wegen der beeinträchtigten Ernte ist mit höheren Preisen für Obst, Gemüse und andere Lebensmittel zu rechnen. Das wird der Teuerungsrate, die ohnehin tendenziell schon leicht wieder im Anstieg ist, mit Sicherheit einen zusätzlichen Schub geben. Dessen Ausmaß lässt sich noch nicht abschätzen, er setzt jedoch zusätzlich auf den durch die Vorjahresbasis bedingten erwarteten höheren Preissteigerungen der nächsten Monate auf. Noch ist die Teuerung allerdings im überschaubaren Bereich: Im Juni betrug sie in Deutschland 0,8%, im Juli 1,0% (siehe nächste Meldung). Räusper: Hier wird es, anders als beim so genannten Teuro, tatsächlich einen zusätzlichen Preisschub geben. Aber das Verbraucherministerium wird wohl kein Tribunal einberufen. ©LangendorfsDienst …

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12. Aug. 2002
Aussenhandel im Juni belebt

Ein etwas besseres Bild als in den Vormonaten hat der deutsche Außenhandel im Juni abgegeben. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts konnten sich die Exporte trotz des teureren Euro gegen Vorjahr um 6,0% erhöhen, vor allem in die EU-Länder (+7,0%), aber auch in Drittländer (+4,9%). Für die Exportbilanz des ersten Halbjahres führte aber selbst diese Anstrengung zu nicht mehr als einem Minus von 0,5% gegen Vorjahr. Bei den Einfuhren sah es, auf niedrigerem Niveau, ähnlich aus: Im Juni -0,3%, im ersten Halbjahr -7,2%. Von Januar bis Juni 2002 hat Deutschland für knapp 320 Mrd ¬ exportiert und für gut 250 Mrd ¬ importiert. ©LangendorfsDienst …

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12. Aug. 2002
Deutschland bleibt in der EU hinten dran

mit dem Wirtschaftswachstum, jedenfalls bis ins 1.Quartal 2002. Das zeigt die Statistik von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU, das der Eurozone und dem EU15-Raum im Q1 gegenüber dem Vorquartal einen Zuwachs beim BIP um jeweils 0,3% bescheinigt, Deutschland 0,2%. Im vergangenen Jahr waren Eurozone und EU nur einmal (im Q4) gegenüber dem Vorquartal im Minus gewesen, Deutschland zweimal (Q3 und Q4). Noch größer der Abstand im Jahresvergleich: Das BIP in der Eurozone lag im 1,Quartal 2002 um 0,3% höher als ein Jahr zuvor, in der EU15 sogar 0,4%, in Deutschland blieb das BIP um 0,2% hinter dem des Vorjahresquartals zurück. Die Schere hat sich also weiter geöffnet. Wenn in der Eurozone das Wachstum bescheiden bleib, so vor allem wegen deutlicher Rückgänge bei den Investitionen. Auch die Importe schrumpften, die privaten Konsumausgaben stagnierten weiter. Nur bei den Exporten war im 1.Quartal eine Erholung zu registrieren. ©LangendorfsDienst …

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9. Aug. 2002
Rundfunkwerbung in der Defensive

Eine gute Nachricht für geräuschempfindliche Naturen: Die Radiowerbung hat im 1.Halbjahr 5,5% Umsatz eingebüßt. Nicht aus Rücksicht auf die Radiohörer freilich, sondern weil die schrillen Botschaften zunehmend auf taube Konsumenten-Ohren treffen. Besonders nachgelassen hat die Radiowerbung von Telefongesellschaften und Geldhäusern. ©LangendorfsDienst …

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