Meldungen – 30. Aug. 2002
Bald rundum Ausverkäufe
Das ist zu erwarten, wenn die Bundesregierung ihr Vorhaben wahrmacht, von dem jetzt die BBE berichtet. Demzufolge will die Regierung den §7 des UWG im wesentlichen abschaffen und damit Preisaktionen über das ganze Sortiment (außer preisgebundenem, versteht sich) und ohne zeitliche Beschränkung ermöglichen. Bisher sind Preisnachlässe nur zu Firmenjubiläen, bei Räumungen und in bestimmten Branchen (im wesentlichen Textil) im Sommer- und Wintsrschlussverkauf zulässig. Das Schild ”Ausverkauf” dürfte demnach bei gewissen Nachbargeschäften bald das ganze Jahr über im Schaufenster kleben. Ein Fortschritt? Möglich. Aber der spezielle Impuls der Schlussverkäufe ist dann jedenfalls weg. ©LangendorfsDienst …
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Konsumklima – 30. Aug. 2002
Einzelhändler erwarten wenig
Noch ein Detail zum Einzelhandelsklima Juli (siehe Meldung vom 2.8.). Dessen Wert war zwar gegenüber den Vormonaten nicht weiter gefallen, befindet sich aber immer noch auf erschreckend niedrigem Niveau. Die BBE hat jetzt in einigen Detailergebnissen durchblicken lassen, warum dem so ist: Die Lage ihrer eigenen Branche betrachtet in fast allen Branchen die Mehrheit der Händler als schlechtDie eigene Geschäftssituation wird etwas besser bewertet und lässt sich als ”mittelmäßig” zusammen fassen Die Erwartungen an die künftige Geschäftsentwicklung sind bescheiden, 47% der Händler befürchten (weiter) rückläufige Umsatzzahlen Noch schlechter ist die Gewinnerwartung, hier werden von gleich 57% der Händler sinkende Gewinne vorhergesehen. Mit Spannung erwarten wir die nächste Ausgabe mit dem August-Index, müsste sich doch hier erweisen, ob sich die vermeintlich besser gewordene Konsumklima auch in den Geschäften des Einzelhandles bemerkbar gemacht hat. Was übrigens in den Buchhandlungen teilweise schon der Fall war (siehe Umfrage). …
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Meldungen – 29. Aug. 2002
Spar spürt die Lebensmittel-Flaute,
wenn auch mit einem vergleichsweise harmlosen Umsatzrückgang um 1% auf 3,2 Mrd €. Nach 79 Mio € im Vergleichszeitraum betrug der Verlust im ersten Halbjahr 2002 immer noch 61 Mio €. Die Spar AG zieht daraus die Konsequenz, die Sanierungsanstrengungen noch weiter zu intensivieren. Die Handelskette gehört zu rund 80% dem französischen Einzelhandelskonzern Intermarché, den dieses Engagement schon viel Geld gekostet hat. ©LangendorfsDienst …
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Meldungen – 29. Aug. 2002
Springer-Buchverlage halten den Umsatz
Entgegen dem Konjunktur-- und Branchentrend haben die Buchverlage der Axel Springer AG (Ullstein, Heyne, List etc) im ersten Halbjahr den Umsatz mit 77 Mio € gehalten. Allerdings konnten die elektronischen Medien des Konzerns sogar um 15,8% zulegen und machen mit 44 Mio € inzwischen schon deutlich mehr als die Hälfte des Buchumsatzes. Der Gesamtkonzern hat beim Halbjahresumsatz 4,2% verloren, vor allem wegen der rückläufigen Anzeigenumsätze bei Zeitungen und Zeitschriften. Dank umfassender Sanierungsmaßnahmen gab es aber nach dem ersten Verlustjahr der Unternehmensgeschichte im ersten Halbjahr 2002 wieder einen Überschuss nach Steuern und Abschreibungen von 72 Mio €. ©LangendorfsDienst …
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Meldungen – 29. Aug. 2002
Zwei gehen immer,
auch in der Krise: Süßes und, na ja, das Geschäft der Beate Uhse AG. Die hat den Halbjahresumsatz um 13,6% auf 119,3 Mio € gesteigert und auch den Nettogewinn von 2,9 auf 4,2 Mio € angehoben. Das gute Geschäft kam allerdings nicht aus dem stationären Einzelhandel, sondern von Großhandel und Internet-Versand. Die Sparte Süßes, hier vertreten durch die Lindt & Sprüngli AG, klagt auch nicht: Bei der ging der Halbjahresumsatz trotz globaler Konsumverweigerung um 2,7% auf 435 Mio € rauf und der (im ersten Halbjahr traditionelle) Verlust ging um 8,7% zurück. Lindt bedient das Hochpreis-Segment, spricht aber selbst davon, dass Umsatzsteigerungen angesichts der Stimmung derzeit nur durch Niedrigpreise oder Innovationen zu erzielen seien. ©LangendorfsDienst …
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Prognosen – 28. Aug. 2002
HDE senkt die Umsatzprognose
Unter dem Eindruck des ersten Halbjahres, das nach Verbandsberechnung dem Einzelhandel ein Umsatzminus von 4,7% eingetragen hat, rückt der HDE immer weiter von seiner ursprünglichen Prognose ab, der Vorjahresumsatz könne wieder knapp erreicht werden. Nach zuletzt -2,5% rechnet der HDE jetzt mit einem Umsatzrückgang 2002 von knapp 3% über alle Einzelhandelsbranchen. ©LangendorfsDienst …
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Meldungen – 28. Aug. 2002
Der US-Onlinehandel boomt,
aber offenbar nicht mehr mit Büchern Diese je nach Standpunkt beruhigende oder beunruhigende Meldung liefert uns Horizont. Danach haben Untersuchungen ergeben, dass sich die Umsätze im Internet-Handel 2001 in den USA um 21% auf 51,3 Milliarden Dollar gesteigert hätten. Die großen Zugewinne habe es aber bei Autos (90%) und Tickets (66%) gegeben, während der Internet-Vertrieb von Büchern und Spielwaren schon wieder um 10% abgesackt sein soll. Sollte sich das bestätigen, wäre es natürlich ein Schlag ins Kontor für die wachstumsgetriebenen reinen Online-Buchhändler. Aber Schadenfreude wäre fehl am Platz, denn es wäre letztlich auch nicht witzig für die Buchverlage und auch nicht für den stationären Buchhandel, soweit er darauf reflektiert haben mag, sich mittelfristig ein solides Vertriebsbein im Netz zu stellen. Die reinen Online-Händler zogen letztes Jahr in den USA sowieso den kürzeren, denn den dicken Zuwachs hatten die Multichannel-Anbieter, die um 52% zulegten und nicht um 21% wie der Durchschnitt. Insgesamt soll der Internet-Handel aber auch in diesem Jahr weiter wachsen und seinen Anteil am US-Einzelhandlesumsatz von 2,4% (2001) auf 3% ausbauen. Wenn auch vielleicht mit immer weniger Büchern. ©LangendorfsDienbst. …
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Konsumklima – 28. Aug. 2002
Der Aufschwung ist erst mal gestoppt,
jedenfalls in den Köpfen der Wirtschaft. Das lässt sich aus dem ifo-Geschäftsklimaindex ablesen, den das Münchener Institut vor wenigen Minuten veröffentlicht hat. Danach ist der Index im August in Westdeutschland um 1,1 Punkte auf 88,8 gefallen, hat sich also schon wieder weit von der magischen 100 entfernt und liegt wieder auf dem Niveau von November 2001, also kurz nach den Terroranschlägen in den USA. Zur Verschlechterung der Stimmung haben vor allem die Konjunkturerwartungen beigetragen, die sich um 1,6 auf 100,8 Punkte reduzierten, aber auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich um 0,6 auf 77,3 Punkte. Zur Eintrübung des Geschäftsklimas hat hauptsächlich das verarbeitende Gewerbe beigetragen, aber auch Einzelhandel und Großhandel fielen nach einem Zwischenhoch im Juli jetzt wieder auf die Juni-Werte zurück. In den neuen Bundesländern ging der Geschäftsklimaindex nur um 0,5% zurück, was aber auch kein Trost ist. Denn das liegt allein an der um 1,3 Punkte (auf 115,4 Punkte) besseren Beurteilung der gegenwärtigen Lage, während aber die Erwartungen an die nächsten Monate gleich um 2,1 auf 83,6 Punkte zurück gingen. In den neuen Ländern soll im Handel eigenartigerweise sogar eine leichte Besserung eingetreten sein. Die wird’s aber auch nicht herausreissen: Das Geschäftklima ist jetzt im dritten Monat in Folge rückläufig. Ein ernst zu nehmendes Signal, dass die Aufschwungstimmung vorerst abgerissen ist. ©LangendorfsDienst …
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Konsumklima – 28. Aug. 2002
Vertrauen der US-Konsumenten schwindet
Der Index Verbrauchervertrauen des Marktforschungsinstituts Conference Board ist im Juli von 97,4 auf 93,5 Punkte gefallen, weit stärker als erwartet. Diese Meldung hat neue Sorge um den Fortgang der US-Konjunktur ausgelöst, waren doch die Konsumenten zuletzt deren wichtigste Stütze. Besonders bedenklich ist, dass die Verbraucher sowohl ihre gegenwärtige Lage als auch die Erwartungen an die kommenden Monate schlechter einschätzen als im Vormonat, und das, obwohl zumindest die Börsenkurse sich zuletzt eher befestigt hatten. Weder den Einkünften aus Aktien, die für US-Verbraucher eine ungleich größere Rolle spielen als für deutsche, noch der Sicherheit des Arbeitsplatzes scheinen die Amerikaner mehr so recht zu trauen. Vor dem Hintergrund der durchschnittlich hohen Verschuldung der US-Privathaushalte enthält die weiter verschlechterte Stimmung die konkrete Gefahr eines neuen Konjunktureinbruchs, ein Signal, das ganz im Gegensatz steht zu den jüngsten Zahlen über die Auftragseingänge, die eine wachsende Investitionsbereitschaft der US-Unternehmen signalisieren. Wie es um die Stimmung in der deutschen Wirtschaft steht, erfahren wir von dem in diesem Monat mit besonderer Sannung erwarteten ifo-Geschäftsklimaindex, der heute Vormittag bekannt gegeben wird, Ergebnis sogleich hier. ©LangendorfsDienst …
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Konsumklima – 28. Aug. 2002
Großhandel erwartet nicht mehr viel
Auf 0,5% in diesem und 1,5% im kommenden Jahr hat der Bundesverband des Groß- und Außenhandels seine Prognose für das Wrtschaftswachstum in Deutschland zurück genommen. Die Großhändler haben Grund, wenig zu erwarten: Der schwache Einzelhandelsumsatz schlägt voll auf sie zurück. Im ersten Halbjahr 2002 hatten die Großhändler, wegen der Einzelhandelskonjunktur und verfallender Preise, ein Umsatzminus von 5,8% hinnehmen müssen. …
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