25. Jun. 2021
Thema des Monats V: Kleiner Fotoratgeber für Ihre Webseite

Das Internet und vor allem die Social Media leben zunehmend von Informationen, die über Bilder und Fotos transportiert werden. Diese können besser als manche Beschreibung auch Emotionen transportieren und prägen sich auf einen Blick ein. Deswegen versuchen wir im letzten Teil unserer Serie, noch ein paar Fotoideen mitzugeben und hoffen, dass vielleicht etwas Inspirierendes für Sie dabei ist.

 

„Auch bei den Fotos gibt es Strategieaspekte“, so Beraterin Gudula Buzmann. Denn Fotos transportieren unterschwellig Botschaften. Dazu stellen sich einige grundsätzliche Fragen, die danach beantwortet werden sollten, was zu einem passt:

  • Nimmt man einen Profifotografen oder macht man die Bilder selbst? Botschaft: Geht es um Seriosität (und evtl. um etwas Kühle) oder um Nähe zum Kunden (dafür aber weniger professionell)?
  • Sollen im Lauf der Zeit unterschiedliche Perspektiven des Ladens online sichtbar werden oder soll es bei ausgewählten Standardblickwinkeln bleiben? Botschaft: Flexibilität oder seriöse Verlässlichkeit?
  • Soll das Team auf einem Gruppenfoto erscheinen oder sind Einzelfotos sinnvoller? Botschaft: „Wir gehören zusammen“ oder „Wir sind die Summe individueller Vorlieben“.
  • Objektumfeld: Fotografieren Sie nur den Titel oder nur ein Porträt des Mitarbeitenden oder sieht man im Hintergrund einen Teil des Ladens? Botschaft: Konzentration aufs Wesentliche oder Wiedererkennung erzeugen.

 

Dabei lässt sich auch mischen. So könnte man in jährlichen oder mehrjährlichen Abständen Profifotografen für Fotos des Geschäfts engagieren und spontane Fotos von Präsentationen selbst machen.

 

Auf den Social-Media-Kanälen, aber auch auf der Homepage, kann das Motto gelten: „quick and dirty“. Lieber ein schnelles und unprofessionelles Foto als gar keins. Wichtig dabei ist, dass Engagement und Spaß sichtbar werden. Dazu sollte die Drehzahl hoch sein, das heißt, dass Fotos öfter ausgetauscht werden.

 

Motive: Natürlich kann alles im und um den Laden ein Fotomotiv sein. Vom Auspacken von Produkten über das einzelne Buch und die skurrile Situation im Laden bishin zum schön dekorierten Tisch oder Schaufenster. Sorgen Sie aber dafür, dass die Artikel, die im Bild vorkommen leicht auf Ihrer Homepage zu finden sind und dass der Warenkorb darunter passt.

 

„Licht lockt Leute“ gilt in besonderem Maße für Fotos.

  • Vermeiden Sie Fotos gegen Lichtquellen wie dem Schaufenster, fotografieren Sie mit dem Lichteinfall des Schaufensters oder Ihrer Ladenbeleuchtung (am besten im ca. 90-Grad-Winkel).
  • Oder hellen sie das Foto mittels einer zusätzlichen Beleuchtung auf. Manchmal reicht ein Reflektor wie ein größerer Bogen weißes Papier oder auch eine Lampe (indirekte Beleuchtung).
  • Vermeiden Sie Fotos mit dem Blitz (außer er ist indirekt), das zerstört jede Natürlichkeit und Emotionalität.
  • Fotografieren Sie die Mitarbeitenden nie unter der Ladenbeleuchtung von oben, dann liegen die Augen im Schatten und wirken unangenehm dunkel - außer sie können zusätzlich aufhellen. Besser vor natürlichem Licht von der Seite (zum Beispiel am Fenster).

 

Emotionalisieren: Bringen sie nicht nur Bücher, sondern auch andere Elemente mit auf das Foto: Kaffeetassen, schöne Stifte (evtl. aus dem Sortiment?), eine Decke oder andere Utensilien können das Bild emotionalisieren. Auch der Hintergrund des Ladens, das Holz des bekannten Tresens in Ihrem Laden oder schlicht das Buch auf dem Knie kann für mehr Lebendigkeit und vor allem Wiedererkennungseffekte sorgen.

 

Buch in der Hand: Wenn Sie persönliche Buchvorstellungen posten, kann es schön sein, wenn sich die Rezensentin oder der Rezensent mit dem besprochenen Titel in der Hand ablichten. Reine Coverdateien wirken emotionslos, beim Leser entsteht der Verdacht, vielleicht steht daneben auch nur der Klappentext? Dazu kann man zum Beispiel auch den immer gleichen Lieblingslesesessel benutzen, auf dem man jeweils unterschiedlich sitzt oder liegt.

 

Inszenieren: Wer viel Spaß daran hat, kann einen Titel auch inszenieren und sich titelgerecht schmücken, zum Beispiel bei Krimis mit Revolvern oder Messern, bei Segelratgebern mit Rettungswesten und so weiter (siehe auch unser Foto mit Carolin Wolf gestern). Vielleicht gibt da der Fundus für die Schaufensterdeko was her…

 

Bei modernen Fotoapparaten, aber vor allem bei guten Smartphones, kann man auch Filter über ein Foto legen. Dabei können die Farben kühler, leuchtender oder wärmer werden, Fotos erhalten so kalkulierte, leichte Farbstiche in die eine oder eigene Richtung (Ihre CI-Farbe?). Wenn man dies für alle Fotos gleichermaßen durchhält, kann man auch eine eigene Foto-CI entwickeln. Ihre Bilder haben dann auch formal einen Wiedererkennungseffekt.

 

Damit endet unsere Serie für diese Woche, über Rückmeldungen freuen wir uns immer. 

LD

 


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