Prognosen – 31. Dez. 2002
Wirtschaftsverbände: Kaum Optimismus
In seiner alljährlichen Umfrage unter 44 Wirtschaftsverbänden förderte das Institut der deutschen Wirtschaft diesmal besonders wenig Erbauliches zutage: …
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Prognosen – 31. Dez. 2002
Mittelstand: Fast jeder zehnte will weg
Ein auf den ersten Blick freundlicheres Bild als die Verbändeumfrage des IW (siehe vorstehende Meldung) liefert eine Umfrage im Mittelstand: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hat 632 Unternehmen befragt und heraus gefunden, dass immerhin 38% von ihnen in 2003 mit besseren Geschäften rechnen als dieses Jahr. Weitere 35% schlossen zumindest weitere Verschlechterungen aus, ergo: Zwei von drei Mittelständlern erwarten keinen weiteren wirtschaftlichen Niedergang. Ein etwas wärmeres Licht als in der Verbändeumfrage fällt auch auf die Beschäftigung, wonach 52% der mittelständischen Unternehmen ihren Personalstand halten und jeweils 24% ihn aus- bzw. abbauen wollen. So weit der positive Teil der Umfrageergebnisse, "von Larmoyanz oder trotziger Verweigerung ist nichts zu spüren", kommentiert Verbandspräsident Mario Ohoven. Die Kehrseite der Umfrage: 4% der Mittelständler sind entschlossen, ihren Betrieb aufzugeben, weitere 18% spielen zumindest mit dem Gedanken, und bemerkenswerte 9% beabsichtigen eine Verlagerung ihres Unternehmens ins Ausland. …
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Prognosen – 31. Dez. 2002
Bevölkerung: Stimmung fast wie beim Koreakrieg
"Trüb" nennt das Institut für Demoskopie Allensbach das Ergebnis seiner Stimmungsumfrage zum Jahreswechsel: Nur noch 31% der Deutschen ab 16 haben mit Blick auf 2003 Hoffnungen, 30% sind skeptisch, 31% gehen mit Befürchtungen ins neue Jahr. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein steiler Stimmungsabsturz: Vor zwölf Monaten hatten noch 42% Hoffnung auf 2002 gesetzt. Im Jahresverlauf gab es einen kurzen Stimmungsaufschwung vor der Bundestagswahl, der aber danach sofort in sich zusammenfiel. Interessant an dieser seit 1949 durchgeführten Befragung ist der Langzeitvergleich: Einen Mangel an Hoffnung wie heute hat es in der Nachkriegszeit erst dreimal gegeben, zur Zeit des Koreakriegs 1950, während der Ölkrise 1973 und in der Rezession Anfang der 80er Jahre. …
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Meldungen – 31. Dez. 2002
Buch & Kunst übernimmt Baedeker
Der Dresdener Filialist macht einen großen Schritt nach Westen und übernimmt die Buchhandelsgruppe Baedeker (Essen). Verkäufer ist die Sutter-Gruppe, in deren Stammgeschäft (Telefonbücher und Messepublikationen) die Buchhandlung nicht mehr passte. Buch & Kunst übernimmt alle Filialen, die Personalreduktion ist noch unter der Sutter-Ägide erfolgt. Buch & Kunst, hinter dem mit Barclays Private Equity ein starker Teilhaber steht, ist derzeit in 17 Städten der neuen Bundesländer vertreten. Ihm wachsen mit der 225-jährigen Traditionsbuchhandlung Baedeker jetzt Verkaufsstellen in Essen, Essen-Rüttenscheid, Mülheim, Oberhausen und Neuss zu. 2003 will Buch & Kunst eine Buchhandlung in Recklinghausen eröffnen, weitere neue Standorte sind in Planung. Spannend wird es in der Essener Innenstadt, wo Baedeker unter der neuen Ägide in 2003 Konkurrenz von einer 5000-qm-Buchhandlung der Mayerschen bekommen wird. Die addierten Umsätze von Buch & Kunst und Baedeker lagen 2001 bei ca. 66 Mio Euro. Im Ranking der 100 größten Buchhandelsunternehmen ist Buch & Kunst in der neuen Konstellation auf Platz sechs oder sieben zu erwarten. Am Rande: Mit Baedeker (Dinslaken) und Baedeker (Wuppertal) hat der Deal so wenig zu tun wie mit dem Baedeker Verlag. …
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Meldungen – 31. Dez. 2002
Tipp des Tages: Rosige Zeiten
Gleich drei gute Botschaften für die Buchbranche hat die US-Astrologin Susan Miller laut Publishers Weekly für das Jahr 2003 im Köcher: …
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Meldungen – 30. Dez. 2002
Sammelrevers - warum?
Nachdem die Buchhpreisbindung seit 1.Oktober 2002 gesetzlich geregelt ist, hätt man meinen können, mit dem Sammelrevers könne ein verwickelter alter Zopf abgeschnitten werden. Aber mitnichten, vielmehr gibt es jetzt sogar einen neuen. In der Börsenblatt-Ausgabe vom Heiligen Abend erläutert Börsenvereins-Justiziar Christian Sprang, warum: …
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Meldungen – 30. Dez. 2002
Die falschen Fuffziger sind wieder obenauf
Die Geldfälscher, die nach Enführung des Euro-Bargelds einen spürbaren Durchhänger hatten, haben sich im zweiten Halbjahr zurück gemeldet und schon fast wieder DM-Niveau erreicht. So wurden in diesem Jahr in Deutschland rund 10 000 gefälschte Euro-Scheine eingezogen. Beliebtestes Fälschungsobjekt ist der 50-Euro-Schein. Den also immer besonders kritisch prüfen. …
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Meldungen – 30. Dez. 2002
UK: Discountwelle umspült Autorenhonorare
Die um sich greifende Discountwelle im britischen Buchhandel beginnt auf das Verhältnis zwischen Verlagen und ihren Autoren sowie deren Agenten durchzuschlagen, meldet der Bookseller. Grund: Für Bücher, die mit Discount verkauft werden, steht den Autoren logischerweise nur ein reduzierter Honorarsatz zu. Und wegen der zunehmenden Discount-Aktionen soll es inzwischen schon Autoren geben, die 90% ihrer Honorarzahlungen zu solch einem ermäßigten Satz erhalten, beschweren sich Autoren- und Agentenvertreter. …
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Meldungen – 30. Dez. 2002
Tipp des Tages: Auf die Altvorderen hören
Senioren sind nicht mehr die armen Rentner von ehedem, viele sind ebenso selbst- wie konsumbewusst und können sich auch etwas leisten. Sie werden also als Zielgruppe des Handels wichtiger, gerade für den Buchhandel, der ja für Menschen mit Zeit, Geld, Bildungswillen und Unterhaltungsbedarf einiges zu bieten hat. Deshalb der gute Vorsatz: Ab jetzt bei allen Veränderungen darauf achten, dass sie seniorengerecht sind. Ältere Menschen selbst fragen, was sie stört, denn das sind oft Dinge, die Jüngere oft gar nicht als Handicap wahrnehmen: Steile Treppen, schlecht beleuchtete Zuwege, zu kleine Regalbeschriftung, Artikel, nach denen man sich dauernd bücken muss, zu laute Hintergrundmusik. Fragen Sie die eigenen Altvorderen, was ihnen gefällt und was sie stört, und nehmen Sie deren Kritik ernst. …
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Wirtschaftsumfeld – 30. Dez. 2002
Spielzeughersteller mit Preisspielraum
Die deutschen Erzeugerpreise sind im November gegenüber dem Vorjahr um 0,4% gestiegen, meldet das Statistische Bundesamt, und gleichen sich damit nach fast einem Jahr mit Minusraten allmählich wieder der allgemeinen Preisentwicklung an. Konsumgüter waren auf der Erzeugerstufe um 0,6% teurer als im Vorjahr. Einen richtigen Schluck aus der Pulle nahmen am Beginn der Weihnachtssaison die Hersteller von Spielwaren mit 7,1% Preissteigerung, und zwar ohne dass sie im vorigen Jahr einen auffälligen Preissturz hätten hinnehmen müssen. …
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