Wirtschaftsumfeld – 28. Nov. 2002
Abwechslung: Gute Daten aus den USA

Der Einkaufsmanager-Index Chicago, ein Stimmungsindikator mit Leitfunktion, ist im November viel stärker als erwartet gestiegen, nämlich von 45,9 auf 54,3 Punkte. Ein Grund könnte sein, dass die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter, ein ganz früher Frühindikator, um 2,8% über Oktober lagen und damit ebenfalls deutlicher gestiegen sind als erwartet. Zudem gibt die sinkende Zahl von Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe ein Signal auf eine Entspannung am Arbeitsmarkt. Zwar nur ein schwaches, dennoch gut für den Konsum, der im Oktober noch einmal leicht steigende Tendenz zeigte. Auch die Stimmung der Konsumenten, die im Oktober krass abgestürzt war, hat sich im November wieder etwas gefangen: Laut Universität Michigan stieg der Stimmungsindex um 3,6 Punkte auf 84,2. Hoffnungszeichen in einem nach wie vor schwachen Umfeld, denn hohe Verschuldung, unsicherer Arbeitsmarkt, schwache Außenhandelsbilanz, schlechte Industrieauslastung und Kriegsgefahr sind ja nicht weg zu diskutieren. Mal sehen, ob der Optimismus, der sich in den jüngsten Zahlen widerspiegelt, die schlechten Fundamentals überwindet und die USA tatsächlich die Talsohle erwischt haben. Ohne einen Aufschwung beim wichtigsten Wirtschaftspartner Europas bleiben auch hier die Bremsen angezogen. …

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Börse – 28. Nov. 2002
Schneller Gewinn mit buch.de

Dem Aktienkurs der buch.de AG ist die Nachricht von der Übernahme des Konkurrenten BOL gut bekommen. Der Kurs des Papiers, der zuvor wochenlang knapp unter 1 Euro dahin dümpelte, wurde schon Mitte vorletzter Woche, na sagen wir, von ersten Vorahnungen erfasst, bevor Euro am Sonntag die noch unbestätigte Meldung verbreitete. Die Bestätigung vom 22. brachte dann einen Schub bis auf 1,60 Euro, das waren fast 75% Gewinn seit Monatsbeginn. Seither lässt der Chart (siehe Diagramm unten) vermuten, dass die Aktie ihr neues Niveau gefunden hat: Letzter Kurs gestern Abend um 1,50 Euro. Also keine schnellen Gewinne mehr. …

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Meldungen – 27. Nov. 2002
Alle wollen Zweiter sein

Das konnte ja nicht ausbleiben, dass die Douglas-Meldung, mit Übernahme von BOL werde buch.de Deutschlands zweitgrößter Online-Buchhändler, sogleich Widerspruch provoziert. Der kommt aus Augsburg, wo die Verlagsgruppe Weltbild diesen Platz für sich beansprucht. Allerdings nur, wenn man die Umsätze der Vollsortimenter Booxtra / buecher.de mit den Katalogumsätzen addiert, die Verlag und Versand von Weltbild online machen: So kommt die Augsburger Gruppe laut Börsenblatt auf 70 Mio Euro in diesem Jahr (LD hätte den Weltbild-Onlineumsatz noch etwas höher veranschlagt). Booxtra allein rechnet für das laufende Jahr mit 17 Mio Euro Umsatz. An Amazon (in Deutschland geschätzt 150 Mio Euro im letzten Jahr) kommt so schnell keiner vorbei. …

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Meldungen – 27. Nov. 2002
US-Großfilialisten wachsen schneller

Ein Umsatzwachstum von 5,2% gegen Vorjahr haben die drei großen Buchhandelsketten in den USA im 3.Quartal zusammen hingelegt. Dabei trugen Barnes & Noble mit 6,1% und Borders mit 5,0% das Wachstum allerdings allein, während Books-A-Million leicht um 0,6% nachgaben. Immerhin: Im 2.Quartal hatte das Umsatzwachstum erst 3,9% betragen, das Tempo beschleunigt sich also wieder. Für die ersten neun Monate ergibt sich gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 4,6%, in diesem Zeitraum lagen alle drei Großfilialisten im Plus. Und es besteht immer noch ein Vorsprung gegenüber dem Buchhandelsdurchschnitt insgesamt, der in den ersten neun Monaten um 3,3% zulegte. …

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Meldungen – 27. Nov. 2002
Tipp des Tages: Bilderbücher zeigen

Schließen Sie Bilderbücher nicht nur hermetisch in der Kinderbuchabteilung ein, lassen Sie das eine oder andere auch mal die Kunst- oder Literaturabteilung bereichern. Machen Sie eines der Schaufenster zur Dauerausstellung für Bilderbücher. Die farbenprächtigen Bücher ziehen die Kunden in den Laden und alle Abteilungen profitieren davon. …

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Wirtschaftsumfeld – 27. Nov. 2002
Kreditbedingungen tendenziell verschlechtert...

... aber noch kein Flächenbrand. Das geht aus einer DIHK-Umfrage hervor, in der 31% der mittelständischen Betriebe von verschlechterten Kreditbedingungen berichteten, nur 6% von verbesserten. Bei 63% blieben die Kreditbedingungen gleich. …

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Konsumklima – 27. Nov. 2002
ifo-Geschäftsklima: Die Erwartungen leiden

Im November ist der ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland von 87,7 auf 87,3 Punkte gefallen. Mit spürbarer Erleichterung nahmen Beobachter zur Kenntnis, dass es nicht noch viel schlimmer gekommen ist. Das liegt aber allein an der Lageeinschätzung, die sich von 77,9 auf 79,1 Punkte sogar verbesserte. Umso deftiger ging es mit den Erwartungen abwärts, nämlich von 97,9 auf 95,8 Punkte. Es ist dies das sechstenmal in Folge, dass sich der meistbeachtete deutsche Stimmungsindikator verschlechtert. Noch schärfer ging der Pegel in den neuen Bundesländern zurück. Hier war auch die Lagebeurteilung (112,7 nach 115,2) schlechter als im Vormonat, die Erwartungen (78,4 nach 81,4) sowieso, was zu einem Indexrückgang insgesamt von 97,8 auf 95,0 führt. Ausgerechnet im westdeutschen Einzelhandel soll es entgegen dem Trend zu einem Anstieg des Klimaindikators gekommen sein, "wegen verbesserter Erwartungen", wie das Institut anmerkt. …

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Börse – 27. Nov. 2002
Dino ist nicht mehr Dino

Die gestrige ao Hauptversammlung der Dino Entertainment AG (Stuttgart) hat dem Kauf- und Übernahmevertrag an die Panini Verlags GmbH mit 99,6% zugestimmt. Zugleich wurde der Produzent von TV begleitenden Jugendmedien in CNV Vermögensverwaltung AG umbenannt. In den ersten sechs Monaten des Gj 2002/03 (31.1.) machte sich die Eliminierung defizitärer Aktivitäten bezahlt: Die Gesamtleistung sank auf 19,2 (22,8) Mio Euro, das EBIT verbesserte sich auf +0,7 (-3,1) Mio Euro. Hauptgesellschafter Christian Neuber hat den freien Aktionären ein Übernahmeangebot in Aussicht gestellt. …

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Meldungen – 26. Nov. 2002
Einzige Chance: Der Aufstieg

Heute in genau vier Wochen ist Heiligabend. Und leider hat sich an den Aussichten des Buchhandels von vor einem Monat nichts zum Besseren gewendet, denn die konjunkturelle Kulisse ist trostlos geblieben. Sowohl beim Taktgeber USA als auch daheim: Dass die deutsche Wirtschaft sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht ist nicht zu erwarten. Die Stimmung in der Wirtschaft bleibt schlecht, und auch den Verbrauchern steht die schwache Konjunkturaussicht vor Augen, die Angst um den Arbeitsplatz, die Sorge um die Renten, jetzt auch um die Gesundheitsversorgung, die latente Kriegsgefahr vor Augen. Und vor allem die chaotische Steuer- und Abgabendiskussion: Keiner weiss, was noch kommt und über wie viel er ab Januar tatsächlich verfügen kann. Die Stimmung fällt und die Sparquote steigt. Dem wird sich der Buchhandel nicht entziehen können. Einzige Hoffnung: Dass das Buch wegen der Konsumflaute in der Geschenke-Rangfolge aufsteigt. …

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Meldungen – 26. Nov. 2002
Ravensburger: Spiele legen gegen den Trend zu

Eine optimistische Zwischenbilanz zieht der Spieleverlag Ravensburger AG am Beginn des Weihnachtsgeschäfts: "Offenbar sind Spiele in Zeiten, in denen der Geldbeutel nicht mehr so locker sitzt, vom nebenbei gekauften Zweit- und Drittgeschenk zum Erst- und Zweitgeschenk aufgestiegen". Ravensburger hat jedenfalls in den ersten drei Quartalen 3% mehr Spiele an den Handel verkauft und bei Kinderspielen und Puzzles habe der Durchverkauf an die Verbraucher bis September sogar "niedrig zweistellig" zugelegt. Vertriebsgeschäftsführer Gerd Eich ist jetzt gespannt auf die entscheidenden Wochen vor Weihnachten: "Den Handel konnten wir überzeugen, jetzt müssen nur noch die Käufer mitspielen". Na, wenn's weiter nichts ist. …

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