Leuchtturm – 22. Okt. 2002
Mehr Spaß, weniger Stress: Meichsner & Dennerlein (Ffm)
Kunde: "Ich habe ein Buch bei Ihnen bestellt." …
Kunde: "Ich habe ein Buch bei Ihnen bestellt." …
Offiziell wird das Herbstgutachten der sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute erst morgen vorgestellt, aber der Spiegel hat einen guten Draht und weiss schon, dass die Institute "nach Lektüre des Koalitionsvertrags" für dieses Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,4% erwarten und für 2003 auch nur noch 1,5%. Das sonst eher auf Regierungslinie liegende DIW soll sich in einem Minderheitsvotum sogar noch pessimistischer vernehmen lassen. Auch am Arbeitsmarkt sei keine Trendwende in Sicht. Fazit: Die gesamte Stimmungslage seit der Bundestagswahl ist das schlechtest denkbare Vorzeichen für das Weihnachtsgeschäft. …
Eine Projektarbeit mit dem erfreulich praxisnahen Thema ""Akzeptanz und Positionierung von Wandkalendern im Buchhandel" haben Katrin Linz und Doreen Weinhold von der TU Ilmenau abgeschlossen. Von 500 befragten Buchhandlungen haben beachtliche 103 geantwortet. Eine Zusammenstellung interessanter Antworten der Buchhändler zum Kalendergeschäft im allgemeinen finden Sie im unten stehenden Diagramm. …
Einen Umsatzeinbruch um 4,4% für den US-Buchhandel musste die ABA jetzt vermelden. Das Minus ist umso bedenklicher, als die Entwicklung im Buchhandel krass von der des übrigen Einzelhandels abweicht, der im August um 5,2% zulegen konnte. Die kumulierte Umsatzentwicklung zehrt noch immer von dem im Januar erzielten Schub um 28,9%, das Plus gegenüber 2001 ist aber jetzt schon auf nur noch 3,2% zusammen geschmolzen. …
Auch darüber muss man zweimal nachdenken: Fremdsprachige Bücher sind nach dem neuen Preisbindungsgesetz im Prinzip nicht preisgebunden, auch wenn sie aus einem deutschen Verlag kommen. Sie fallen aber dann unter das Preisbindungsgesetz, wenn sie überwiegend für den Absatz in Deutschland bestimmt sind. Mehrsprachige Bücher sind preisgebunden, wenn sie einen deutschsprachigen Anteil enthalten und dieser nicht gänzlich untergeordnet ist. …
Die Nutzung des Internet wird für die Deutschen immer selbstverständlicher. 46% der altersrelevanten Bevölkerung sind online, weitere 14% wollen es demnächst sein. Bei der Informationssuche im Internet stehen Bücher an zweiter Stelle (hinter Angeboten rund ums Reisen), beim tatsächlichen Online-Kauf sogar an erster. Das hat das Institut für Demoskopie Allensbach in einer Befragung von gut 10.000 Personen, darunter 5.300 Online-Nutzern, herausgefunden …
Im Oktober ist der vom Institut ZEW bei 319 Analysten und institutionellen Anlegern ermittelte Index Konjunkturerwartung steil von 39,5 auf 23,4 Punkte gefallen. Der Index liegt damit wieder unter seinem historischen Mittelwert von 34 Punkten. Das ZEW befragt diesen konjunktursensiblen Kreis monatlich nach seinen Erwartungen zur Konjunkturentwicklung auf Sicht von sechs Monaten. Das Oktober-Ergebnis "signalisiert ein spürbare Eintrübung der konjunkturellen Perspektiven für 2003", kommentiert Institutschef Wolfgang Franz. Auch für die Konjunktur in der Eurozone sind die Experten pessimistischer geworden, der Rückgang fällt mit 34,3 nach 43 Punkten aber weniger krass aus. …
Zwei aktuelle Prognosen schieben den Wirtschaftsaufschwung weiter nach hinten. Die Europäische Zentralbank sieht ein Wirtschaftswachstum im Euroraum erst wieder im Lauf des Jahres 2003; vor einem Jahr waren fast alle noch davon ausgegangen, dass wir uns schon am heutigen Tag mitten im Aufwärtstrend befinden. Eine Prognos-Studie zum Werbemarkt, der ja unmittelbar mit der Konjunktur korreliert, geht sogar erst Ende 2003 von einem neuen Wachsrumsansatz aus, nachdem das Institut für das laufende Jahr 7,4% weniger Werbevolumen erwartet. Also in Geduld fassen und die Kräfte beisammen halten, es sei denn es kommt wieder mal ganz anders. Denn dem heutigen Tipp des Tages entnehmen Sie, wie Prognosen auch zustande kommen können. …
Die Stimmung im deutschen Sortimentsbuchhandel hat sich nach dem Einbruch des Vormonats im Oktober wieder gefangen. Das geht aus dem Langendorfs Dienst-Barometer hervor, das monatlich das geschäftsklima im Buchhandel nachweist und im Oktober von 82 wieder auf 91 Punkte gestiegen ist. Noch ist die Stimmung damit vom Gleichgeswichtswert 100 deutlich entfernt, doch hat die Beurteilung der aktuiellen Lage sogar die Wetrte von vor dem September übertroffen und die Erwartungen sind besser als die Einschätzung der gegenwärtigen Situation. …
Die Gesamtumsätze der US-Buchindustrie lagen im August zwar um 1% über Vorjahr, aber in den meisten populären Kategorien meldet der Verlegerverband AAP einen Umsatzrückgang. Belletristik- und Sachbuch-Hardcover gaben um 8% nach, Paperbacks um 2,5%, Jugendbücher gebunden um 2,5% und Paperbacks um 8%. Von der Publikumsproduktion konnten nur die Mass Market Paperbacks und die Audio Books zulegen, und zwar gleich um 21,4 bzw. 2,0%. Überwiegend positiv immer noch die kumulierten Umsätze, was zeigt, wie sehr die US-Verlage noch von dem guten Start ins Jahr 2002 zehren. Die Werte im einzelnen: …